Thematischer Workshop: Andrej Tarkowskijs Stalker

In Andrej Tarkowskijs ikonischem Film Stalker (1979) reisen ein Wissenschaftler und ein Schriftsteller unter der Führung des sog. “Stalkers“ aus einer düsteren, monochromen Fabriklandschaft in die geheimnisvolle “Zone“ – ein Ort satten Grüns und wildwachsender Vegetation, in dem eigene Naturgesetze gelten. Im Fokus des Workshops steht diese Reisezwischen zwei Welten, die in Anlehnung an die Romantik als eine Reise der (Selbst-)Erkenntnis und Erfahrung des Göttlichen in der Natur interpretiert werden soll. Auf dieser Grundlage soll anschließend die Aufklärungskritik Tarkowskijs analysiert werden, deren Ursprünge ebenfalls in der Romantik zu finden sind. Gegenstand der Kritik ist die Unterwerfung der Natur durch die Rationalität, deren eigentlicher und ursprünglicher Irrationalität sich die Romantiker*innen wie Tarkowskij widmen. So ist die “Zone“ eine gar post-apokalyptische Landschaft, in der sich die Natur gegen ihre Unterwerfung gewehrt und die Artefakte der Menschheit – Ruinen, Panzer, Strommasten – zurückerobert hat.

Optionale Vorbereitung: Sichtung des Films auf YouTube (

Momentan Masterstudium der Kunstgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt. Mich interessiert die Schnittstelle zwischen Malerei, Fotografie und Film sowie die Einordnung des Films in eine bildhistorische Tradition. In meiner Bachelorarbeit befasste ich mich mit dem Phänomen der medialen Selbstreflexion im Film „Der Mann mit der Kamera“ (1929) des russischen Revolutionsfilmemachers Dziga Vertov.

Dauer ca. 90 min

Der Workshop findet im IEK in Raum 001 statt.

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