to my sad self hereafter kind – Poesie lesen von: Gerard Manley Hopkins
Schedule
Tue, 11 Mar, 2025 at 07:30 pm
UTC+01:00Location
Knaackstraße 97 (Kulturbrauerei), 10435 Berlin, Germany | Berlin, BE
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Gerard Manley Hopkins (1844–1889) war ein Dichter des 19. Jahrhunderts, dessen Werk bis weit ins 21. Jahrhundert vorausweist. Seine Gedichte erschienen erstmalig in dem Jahr, als der 1. Weltkrieg endete, fast drei Jahrzehnte nach seinem Tod. Er gilt als der vielleicht früheste Vertreter dessen, was heute unter „Nature Writing“ firmiert, tatsächlich ist er unter allen lyrischen „Landschaftern“ der unbestritten größte.Hineingeboren wurde Hopkins in eine anglikanische Familie, als Sohn eines Schadensachverständigen für Überseeschiffe, der später eine Versicherungsfirma gründete. Mit Anfang 20 bekannte sich Hopkins zum römisch-katholischen Glauben. Er trat ins Noviziat der Jesuiten ein und empfing die Priesterweihe. Beharrlich testete er in seinen Texten die Grenzen des Englischen aus. Die als allzu kühn empfundene Bildsprache führte später zeitweilig zu Predigtverboten. Seine „sprung rhythms“ (ein im Prinzip freies Versmaß, das sich an den betonten Silben ausrichtete) revolutionierte die englische Prosodie und beeinflusste nachhaltig Dichter:innen wie Elizabeth Bishop und Seamus Heaney. William Empson schrieb, Hopkins Verse würden im Zusammenspiel der Silben den sinnlichen Eindruck von Kieseln erzeugen, die sich im Bachbett aneinander reiben.
Hopkins liebte die Vielgestalt der Schöpfung, die je nach konsultierter Übersetzung durchwirkt, gescheckt oder gesprenkelt erscheinen konnte. Gleichgültig, ob er nun Eschenäste, eine Heidelerche, die Pappeln in Binsey oder Rosenmale auf einem Forellenrücken besang, alles war ein Lobpreis Gottes. Seine Poetik leitete er ab von der Inbild-Theorie des Scholastikers Duns Scotus, die gekennzeichnet ist durch ein meditatives Versunkensein in die reine Anschauung, ein sinnend-forschendes Sehen auf den Grund einer Sache.
Viel wurde nachträglich gemutmaßt über Hopkins sexuelle Orientierung, seine Persönlichkeit wurde dem Autismusspektrum zugeordnet. Es zeigte sich jedoch, dass keine postume Indiskretion, keine historische Ferndiagnose den Königsweg zum Verständnis des Dichters ebnen konnte. Übersetzen lässt sich das alles eigentlich nicht. Es gibt nur Annäherungen, Nach- und Weiterdichtungen. Drei Schriftsteller:innen, die diesen Versuch unternommen haben, sind an diesem Abend zu Gast: Henryk Gericke, Dorothea Grünzweig und Peter Waterhouse.
In Lesung & Gespräch:
Henryk Gericke | Dorothea Grünzweig | Peter Waterhouse
Moderation: Margitt Lehbert
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Knaackstraße 97 (Kulturbrauerei), 10435 Berlin, Germany, Knaackstraße 97, 10435 Berlin, Deutschland,Berlin, GermanyEvent Location & Nearby Stays: