Artist Talk - Ein Abend mit hannah goldstein und Claire Laude
Schedule
Thu Jan 22 2026 at 07:00 pm to 09:00 pm
UTC+01:00Location
Institut français Berlin | Berlin, BE
About this Event
Zwei Künstlerinnen der Ausstellung Kontroverse & Paradoxe 2, oder wie man die Welt wieder verzaubert, Hannah Goldstein und Claire Laude, treten in einen Dialog, um die Inspirationen offenzulegen, die ihre Werke nähren, sowie ihre jeweiligen kreativen Prozesse. Einige ihrer Arbeiten sind derzeit in der Galerie Alice Guy im Rahmen derselben Ausstellung zu sehen.
In Resonanz mit der Ausstellung werden sie einer zentralen Frage nachgehen: Wie lässt sich schaffen, bauen und gestalten in einer Welt, die zu zerfallen scheint und in der so vieles dem Verschwinden preisgegeben wirkt? Wie kann die Fotografie Risse öffnen, Hoffnungsfunken entstehen lassen und die Vorstellung eines möglichen Wiederverzauberns der Welt ermöglichen? Welche (politische) Rolle schreiben sie der Fotografie und ihren eigenen Bildern zu? Sie werden auch darüber sprechen, wie ihre Werke – trotz sehr unterschiedlicher Ansätze, Medien und ästhetischer Formen – innerhalb der Galerie miteinander in Dialog treten.
Die Begegnung bietet zudem die Gelegenheit, die Diskussion auf ihre umfassendere künstlerische Praxis auszuweiten: ihre aktuellen Projekte, das, was ihre Arbeit antreibt, ihre Inspirationsquellen und alles, was sich im Laufe des Gesprächs ganz natürlich ergeben wird.
Hannah Goldstein (1981, Stockholm, Schweden) ist eine multidisziplinäre Künstlerin mit Sitz in Berlin. Sie arbeitet mit Fotografie, Collage und Video und bewegt sich zwischen autobiografischen Dokumentationen, narrativen Porträts und der Erforschung von Archiven. Ihr Werk, tief in feministischem Denken verwurzelt, zielt darauf ab, dominante gesellschaftliche Normen und Erzählungen zu destabilisieren.
Ihre Collagen stellen häufig nur zwei Bilder nebeneinander und bringen Ängste zum Vorschein – Ängste vor dem Verschwinden, vor der Zerstörung des Planeten und des Wassers, davor, den eigenen Sohn in Wasserflächen oder im öffentlichen Raum zu verlieren. Das Collage-Medium bietet ihr eine gewisse Freiheit, in das Bild manchmal beinahe gewaltsam einzugreifen, seine Perfektion zu dekonstruieren oder es gar zu „bestrafen“.
Ihre Serie Wo geht es hin? / Où allons-nous?, die in der Galerie Alice Guy gezeigt wird, stellt die Frage, wie ein „Anderswo“ aussehen könnte, wenn die Welt, wie wir sie kennen, unbewohnbar würde.
Hannah Goldstein schloss einen Bachelor in Fotografie und Menschenrechten am Bard College (New York) sowie einen Master in Kunsterziehung am Piet Zwart Institute (Rotterdam) ab. Ihre Arbeiten wurden in Frankreich, Italien, Großbritannien, Australien und Deutschland ausgestellt. Sie veröffentlichte zudem ein Buch, family business.
Goldstein ist Mitglied des feministischen Kunstkollektivs Die bösen Mösen mit Thérèse Kristiansson und Mitbegründerin von Kaetha, einer kuratorischen Zusammenarbeit mit Katja Haustein. Sie wird von Jacob Hoerner Galleries in Melbourne vertreten.
Claire Laude ist eine französische Künstlerin und Architektin, die seit 1997 in Berlin lebt. Ihre Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle von Fotografie, Installation, Zeichnung und Schreiben. Sie beschäftigt sich mit existenziellen Fragen wie der Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit des Daseins. Ob Landschaften oder gebaute bzw. natürliche Räume – in Orten, die von Krieg geprägt sind oder vom Verschwinden bedroht, sucht sie nach Spuren gelebter Geschichten.
Als Architektin untersucht und dekontextualisiert sie Spuren, verwandelt Orte und schafft aus gefundenem Material ephemere Installationen, die sie anschließend fotografiert. Diese Herangehensweise zielt darauf ab, das Bild der Wahrnehmung eines Ortes infrage zu stellen – angesiedelt zwischen Realität, Erinnerung und Fiktion.
Laude hat drei Bücher veröffentlicht, darunter A Silentio (2021, Éditions Essarter), und an Künstlerresidenzen in Griechenland, Italien und Tunesien (Villa Salaambô, 2023) teilgenommen. Ihre Arbeit wurde unter anderem mit einer Nominierung für den Allegro-Preis 2021 sowie dem Urbanautica Institute Award (1. Preis, 2019) ausgezeichnet. Internationale Ausstellungen u. a. im H2 Zentrum für Gegenwartskunst (Augsburg), im Kunstraum Kreuzberg (Berlin), im MACRO Museum (Rom) und in der Galerie Binôme (Paris). Seit 2020 ist sie Mitglied des Kollektivs Pilote Contemporary Berlin.
Where is it happening?
Institut français Berlin, Kurfürstendamm 211, Berlin, GermanyEvent Location & Nearby Stays:
USD 0.00



















