Nachtblende: ICH SEH ICH SEH - in Anwesenheit von Veronika Franz und Severin Fiala

Name: Nachtblende: ICH SEH ICH SEH - in Anwesenheit von Veronika Franz und Severin Fiala
Start: 2025-03-01T22:00:00+01:00
Location: Gartenbaukino

Schedule

Sat, 01 Mar, 2025 at 10:00 pm

UTC+01:00

Location

Gartenbaukino | Wien, WI

Das österreichische Regieduo Veronika Franz und Severin Fiala feiert derzeit mit ihrem dritten Langspielfilm DES TEUFELS BAD große Erfolge. Ganze 24 Preise hat das düstere Meisterwerk, das von Österreich ins Rennen um den Oscar geschickt wurde, schon im Rahmen unterschiedlicher Wettbewerbe gewonnen. Doch bereits ihr erster Film, das Horrordrama ICH SEH ICH SEH von 2014, war ein Überraschungserfolg, von dem es mittlerweile ein US-Remake mit Naomi Watts in der Hauptrolle gibt. Veronika Franz und Severin Fiala werden vor dem Screening für ein Gespräch über den Horror in den eigenen vier Wänden auf die Bühne kommen.
Für die Zwillinge Elias und Lukas (Elias Schwarz & Lukas Schwarz) ändert sich alles, als ihre Mutter (Susanne Wuest) von einer Gesichtsoperation nach Hause kommt. Nicht ist nur ihr Gesicht durch die Bandagen nicht zu erkennen, auch ihr strenges, kaltes und autoritäres Verhalten erscheint den Brüdern fremd. So sehr, dass sie bald infrage stellen, ob es sich überhaupt um ihre Mutter handelt…
Wenn das Alltägliche plötzlich fremd und bedrohlich wird, ist das eine uralte Horrortrope und für viele sogar die Definition des Unheimlichen. Schaut man auf die Filmografie von Veronika Franz und Severin Fiala, dann scheint sie genau dieses Thema zu interessieren. Zum Horror wird in ihren Filmen nicht das Fremde, das zu nah kommt, sondern das ganz Alltägliche, das einem plötzlich an den Kragen will. Oder immer schon wollte.
Das Regieduo bedient und bricht gleichermaßen mit österreichischen Traditionen im Film: Unterkühlt und trist kommen die Bilder daher, ganz gleich was für beeindruckende Landschaft darin eingefangen wird. Das kann zuweilen an Haneke oder Seidl erinnern (der ICH SEH ICH SEH ja auch produziert hat). Wenn der Film aber zusehends mehr ins klassische und vor allem drastische Genrekino übergeht, entwickelt er sich zu einer Rarität im österreichischen Film.