Die chinesische Herkunft des Klanges des Bandoneóns
Schedule
Sat May 31 2025 at 07:00 pm to 08:30 pm
UTC+02:00Location
Industriemuseum Chemnitz | Chemnitz, SN
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Wu Wei – ShengDuo Liquid Soul
Beate Gatscha & Gert Anklam
Für die in Chemnitz 1834 von Carl Friedrich Uhlig erfundene Concertina und das Weltkulturerbe Bandoneon mit dem Tango Argentino hat die chinesische Sheng eine entscheidende Bedeutung. Durch die Berichte des Asienreisenden Marco Polo und den dadurch ausgelösten Austausch entwickelte sich an den aristokratischen Höfen Europas die Vorliebe für die chinesische Kunst und Kultur. Das Märchen Die chinesische Nachtigall ist dafür ein fast volkstümlich populärer Ausdruck.
Musikgeschichtlich ist in Europa das Bekanntwerden der chinesischen Mundorgel – die Sheng – Ausgangspunkt für die Entwicklung der Harmonikas und Akkordeons, aus deren anfänglichen Experimenten und Tüfteleien Carl Friedrich Uhlig die leicht zu transportierende und leicht zu spielende Chemnitzer Concertina erfand. Die Weiterentwicklung dieser Concertina und deren Vervollkommnung durch die sächsischen Instrumentenbauer zum Bandoneon sowie dessen Mitnahme im Gepäck der deutschen Migranten nach Buenos Aires begründete eine unvergleichliche, nicht endende Klangreise.
Ein Virtuose und Weltstar auf der Sheng – Wu Wei – war bereits Artist in Residence 2007 ohne dass wir um die verblüffende klangliche Verbindung zwischen der chinesischen Mundorgel insbesondere mit dem im erzgebirgischen Carlsfeld gebauten und in Buenos Aires zur Legende gewordenen „AA“- Bandoneon von Alfred Arnold wussten.
Ein Teil der Präsenz von Wu Wie 2007 war die Zusammenarbeit mit dem Chemnitzer Jazzgitarristen Helmut Joe Sache – ebenso ein Weltstar der Jazz-Improvisation und der in Chemnitz lebenden Musikerin Xiao Hong Viehweg. Anlässlich des Tango Festivals Chemnitz 2025 präsentieren wir die klangliche Herkunft des Bandoneons aus China mit Wu Wei zusammen mit dem Duo Liquid Soul
Beate Gatscha & Gert Anklam.
»Wu Weis Virtuosität auf der Sheng ist atemberaubend; seine Neugier auf musikalisches Neuland ist unendlich; sein gemeinsames Arbeiten mit Musikern der unterschiedlichsten Stile und Richtungen grenzenlos; seine kompositorischen Fähigkeiten verblüffend; seine Bühnenpräsenz fesselnd.« (Global Ruth Preis/Rudolstädter Musikfestival)
Der in Berlin lebende chinesische Sheng-Virtuose Wu Wei begeistert mit einer Musik, die einen weiten Bogen von den Anfängen der chinesischen Zivilisation bis zu den neuzeitlichen Klanggemälden moderner Avantgardisten spannt. Er improvisiert auf der Grundlage der traditionellen chinesischen Musik und erweitern sie durch das, was er weltweit im Zusammenspiel mit vielen Musikern der Improvisationsmusik erfahren hat.
Mit traumwandlerischer Sicherheit fügten sich seine luftige Klangmuster zu einem hypnotisierenden Ganzen. So entstehen vor dem inneren Auge der Hörer Bilder urbaner Lebenswelten, in deren glitzernden Fassaden sich eine Art imaginärer Folklore spiegelt.
Beate Gatscha & Gert Anklam arbeiten seit 1997 als Duo Liquid Soul an der Schnittstelle transkultureller Musik zusammen. Studienreisen und Konzerte führten sie nach Indien, Japan, Indonesien und China. Ihre Kompositionen sind inspiriert durch diese Erfahrungen und die Zusammenarbeit mit Musikern aus anderen Kulturen.
Eine langjährige musikalische Verbindung besteht zum Sheng-Virtuosen und chinesischen Meistermusiker Wu Wei. Mit ihm realisierten sie mehrere größere Projekte und Ensembles.
Ihre unterschiedlichen künstlerischen Erfahrungen (chinesische und indische Musik, Klassik und Jazz, Weltmusik und Improvisation) sind eine reiche Quelle der Inspiration und ermöglichen ihnen ein großes Spektrum an musikalischem Ausdruck. Sie übersetzen ihr traditionelles Wissen und Können in eigene Kompositionen, Klangstrukturen und performative Ausdrucksformen. In ihrem Repertoire vereinen sich besondere Instrumente, Klänge und Rhythmen. Den MusikerInnen gelingt eine überzeugende Synthese der Musikkulturen, ein faszinierendes Klangabenteuer für Ohren und Augen.
2023 spielten sie gemeinsam auf dem internationalen Weltmusik-Festival in Foshan/Südchina vor 5000 begeisterten Zuhörern ein mitreißendes Konzert.
Wu Wei ist der weltweit bekannteste und erfolgreichste Solist auf der chinesischen Mundorgel Sheng und spielte Uraufführungen mit allen großen Orchestern weltweit.
Gert Anklam spielt neben dem Saxophon auch die chinesische Mundorgel Sheng in einer anderen Bauart. Beate Gatscha wird unter anderem an einer großen Taiko-Trommel und der Hang zu hören sein. Das Konzert schlägt einen großen Bogen von Asien nach Deutschland und streift auch mal ganz zart an Argentinien vorbei….
Eine Kooperation mit dem Industriemuseum Chemnitz.
Eine Veranstaltung der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e.V. im Rahmen des Projektes „Bewegende Klänge – Concertina & Bandoneon“ der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 GmbH. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und durch Bundesmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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Where is it happening?
Industriemuseum Chemnitz, Zwickauer Straße 119, 09112 Chemnitz, Deutschland,Chemnitz, GermanyEvent Location & Nearby Stays: