Annika Hippler | Heliotropium

Schedule

Fri Jun 04 2021 at 05:00 pm to 07:00 pm

Location

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Annika Hippler | "HELIOTROPIUM"
Kuratiert von Bettina Pelz
4. Juni - 4 Juli 2021 | 16:00 - 20:00 Uhr

Kunstverein Ingolstadt e.V.
Galerie im Theater | Schlosslände 1
Eingang "Junges Theater"

Ausstellungsbesuch aktuell nur nach Anmeldung und in Übereinstimmung mit den geltenden Inzidenzbestimmungen.


Im lichtleeren Raum
Der Ausstellungsraum des Kunstvereins im Stadttheater ist eine echte Dunkelkammer und eignet sich besonders gut für die Ausstellung von künstlerischen Positionen, die mit Licht als Material oder Medium arbeiten. Annika Hippler gehört zu weltweit wenigen Künstler_innen, die bevorzugt mit dem gebündelten Licht des Lasers arbeiten. Zusammen mit Bettina Pelz hat sie für den Kunstverein Ingolstadt ein Ausstellungsprogramm entwickelt, das einen Überblick über ihr künstlerisches Schaffen ermöglicht. Zu sehen sind eine Serie von Luminogrammen, eine Auswahl von Lichtobjekten und eine großformatige kinetische Installation.
In ihren Luminogrammen erzeugt sie durch das Zusammenspiel von Licht und Wasser in Bewegung auf licht-sensiblem Papier zeichnerisch-graphisches Material. Ihre Lichtobjekte sind materialgebundene Reliefs aus diversen Papieren und fluoreszierenden Pigmenten, die durch verschiedene, farbige Laser aktiviert werden. In den kinetischen Installationen choreographiert sie kinetische Objekte aus lichtreflektierenden Materialien, die im Spiel mit mehreren Lasern zu Bildräumen werden.

Laser in Kunst, Technik und Wissenschaft
In Wissenschaft und Technik gilt der Laser als ein Präzisionsinstrument. Laserlicht lässt sich auf kleine Ausschnitte des Lichtspektrums begrenzen. Heute können Forscher_innen Laser so präzis figurieren, dass sie die spezifische Resonanzfrequenz eines Atoms treffen. In einem Laserstrahl bewegen sich die Photonen in die gleiche Richtung und sie schwingen in der gleichen Frequenz, sie verursachen bei der Überlagerung zweier Laserstrahlen Interferenzmuster, die die Grundlage für viele Messmethoden sind. In einem Laser kann eine hohe Dichte von Photonen und Energie erzeugt werden, so dass damit u.a. auch Stahl geschnitten werden kann. Außerdem streuen Laserlichtstrahlen kaum, so dass sie weite Strecken zurücklegen können. Daher kann mit Lasermessinstrumenten die Entfernung zum Mond gemessen werden. Während in Wissenschaft und Technik im 21. Jahrhundert Laserlicht fast ausnahmslos digital gesteuert wird, arbeitet Annika Hippler strikt analog. Sie experimentiert mit dem Laserlicht als bildgebendem Medium in Zeichnung, Malerei und Installation.

Lichtbeobachtungen
Annika Hippler zeigt wie Laserlicht Material, Farbe und Raum animiert, sie komponiert mit Licht-basierten Linien, Farbfeldern und Sehräumen. Mit dem Titel der Ausstellung „Heliotropium“ bezieht sie sich auf das astronomische Fernrohr „heliotropium teliscopium“, mit dem Christoph Scheiner von 1610 bis 1617 vom Turm der Heilig-Geist-Kirche in Ingolstadt Sonnenflecken beobachte. 1615 publizierte Schreiner „Sol ellipticus“ über die Erscheinungsformen der Sonne beim Auf- und Untergang, 1617 publizierte er zur Brechung der Sonnenstrahlen in der Atmosphäre „Refractiones coelestes“. Christoph Schreiner, der in Ingolstadt, Innsbruck und Freiburg lehrte, zeichnete sich durch seine Studien zur Astronomie, zur Optik und zur Anatomie des Sehens aus.
Photo © Jennifer Braun Fotografie
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